Jocko 23

Jocko ist 23 und lebt in einem fast menschenleeren Plattenbau in einer kleinen ostdeutschen Stadt nahe der polnischen Grenze. Junge Erwachsene gibt es dort fast keine mehr. Jocko hat sein Auskommen im väterlichen Elektrobetrieb gefunden. Den führt er praktisch allein, seit sein Vater nach dem Tod der Mutter nur noch begrenzt arbeitsfähig ist. Jocko arbeitet gegen den Verfall an, findet Freude daran, Dinge zu reparieren und zu bewahren. Auf seinem Fahrrad fährt er zu den Kunden oder auch nur so durch die Landschaft. Seine Fahrten markieren den Radius seiner Freiheit und seiner Sehnsucht. Er hatte sich dafür entschieden, nicht wegzugehen. Doch inzwischen ist auch er hin und her gerissen: Auf der einen Seite möchte er seinen Vater und seine Heimat nicht im Stich lassen, auf der anderen Seite hält er die Einsamkeit manchmal nur schwer aus. Er arbeitet an sich, will fit und gewappnet sein. Für was auch immer. Noch uneingestanden verspürt er einen wachsenden Hunger auf Zukunft.

Regie: Bettina Timm,

Produktion: Alexander Riedel

Filmmusik: Edouard Stork

D-2014 30 min,

Pelle Film